Segeltörn Sukosan 2014
Sun Odyssey 32i
- YACHT: Sun Odyssey 32i
- TYP: Segelyacht
- NAME: Little Hanni
- TERMIN: 19.7. - 26.7.2014
- AUTOR: Manfred Gierlinger
Familientörn 2014 mit einer SY Sun Odyssey 32i
Im Herbst 2013 stellte sich die Frage nach einem Urlaubsziel 2014. Im Familienrat wurde beschlossen, weil ja der Vater (ich) ein fanatischer Segler ist, im Sommer 2014 wieder einen Segeltörn in Kroatien zu machen (was sonst ).
Nun begann ich voller Eifer eine Route zu planen, die ich als Einhandsegler auch schaffen würde, zumal meine Crew (meine Gattin und mein Sohn (15 Jahre alt)) eher unerfahrene Segler sind und die Anlegemanöver erst einmal eingeschult werden mussten (das letzte Mal waren sie 2009 mit auf See). Auch trachtete ich eher danach, wenn die Familie mit an Bord ist, dass wir sicher auch einen Liegeplatz bekommen und so ergab die Routenplanung Ziele mit bis zu 3 Alternativliegeplätze, bis hin zur Marina.
In der Folge ist mein Törn- Routenplan angeführt, so wie ich mir die Route vorgestellt hatte. Natürlich wäre ein reibungsloser Ablauf zu schön gewesen, machte uns doch das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung, weshalb sich der angeführte Tagesplan änderte. Aber dazu später. Also, nun einmal mein Plan, den ich schon vor Weihnachten 2013 fertig hatte. Meine Gattin fragte mich scherzhaft immer wieder, ob wir leicht schon „morgen“ fahren würden, weil ich nichts anderes mehr im Kopf hätte. Darauf ich: „Ich habe eh nichts anderes im Kopf als S E G E L N“.
Ach ja, hätte ich fast vergessen, chartern müsste man auch J . Gesagt – getan. Bei unserer Stammfirma in Sukosan, Yachting 2000, charterte ich noch im Herbst 2013 eine Sun Odyssey 32i für den Zeitraum 19. Bis 26. Juli 2014. Diese Yacht, die „little hanni“ ist seit 2014 neu im Programm bei diesem Vercharterer und ideal für 3 Personen, zumal sich auch die Liegegebühren durch ihre 9,60 Meter Länge nicht so arg auf die Bordkasse (also auf meine Geldbörse) schlagen.
Nun waren bereits im Herbst 2013 alle Formalitäten sowie die Törnplanung erledigt. Doch wie schlage ich jetzt die Zeit bis Juli 2014 tot, fragte ich mich und liebäugelte bereits mit der Boot Tulln, die ein wenig Urlaubsstimmung vermitteln sollte. Mit ein paar Seglern aus dem Forum „sailornet austria“, die ich dort traf, versetzte ich mich während des Smaltalks bereits in Urlaubsträumereien, zumal diese Forumsmitglieder so wie ich offensichtlich auch nichts anderes als SEGLEN im Kopf haben J.
Nun, die Zeit verging zäh aber sie verging und plötzlich war er da. Der 19. Juli. Hurra. Ich freute mich wie ein kleiner Junge am Kindergeburtstag. „Das Leben ist schön, what an wonderful world“ dache ich.
Nachdem ich mich telefonisch am Charterstützpunkt erkundigt hatte, ob die Yacht frei ist und das auch der Fall war, war es möglich, bereits am Freitag den 18.07.2014 anzureisen (wegen dem Urlauberverkehr am Samstag) und auf dem Schiff zu nächtigen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Vercharterer Yachting 2000, der uns diese Möglichkeit gewährte. Um hier keine Missverständnisse hervorzurufen sei angeführt, dass wir natürlich am Samstag den normalen Check in abwarten mussten, ich hätte mir auch nicht angemaßt, darauf zu drängen, schon am Samstag früh auslaufen zu können. Immerhin sind Schiffe zurückgekommen und müssen wieder raus, alles braucht seine Zeit. Die Nächtigungsmöglichkeit war genug Entgegenkommen des Vercharterers, meine ich, ausserdem wollte ich meiner Familie sowieso Zadar zeigen.

Sukosan, Marina: Warten auf die Schiffsübergabe bereits an Bord
Man war uns gut gesinnt und da das Schiff in der Vorwoche nicht verchartert war, konnten wir es doch um etwa 14.00 Uhr übernehmen und auslaufen. Man war da am Stützpunkt sehr bemüht, muss ich sagen und ein Dankschön an das dortige Team.
Samstag, 1. Tag:
Am ersten Tag, der nun entgegen des Törnplanes der Samstag und nicht der Sonntag war, ging es los Richtung VELI IZ, Ziel war die Bojen vor dem Lokal „Baroni“. Man sollte es nicht glauben, aber dort war fas alles besetzt. Eine Boje konnten wir ergattern und festmachen. Erstes Manöver mit unerfahrener Crew, hat super geklappt, trotz Seitenwind.

Insel IZ (Knez): Sicht vom Gastgarten des "Baroni" auf die little hanni
Der Seniorchef des Lokales kam nach einiger Zeit angerudert und meinte, wenn wir im Baroni essen, kostet die Boje nichts. Das machten wir auch. Zuvor genossen wir noch das warme Meerwasser (26-27°) und die Abendsonne. Schließlich fuhren wir mit dem Dingi zum Baroni. Dort war auch ein Tisch für uns reserviert und die Bedienung war sehr freundlich. Man konnte frischen Fisch aber auch aus der Speisekarte wählen. Zweiteres machten wir inkl. Nachspeise. Ein Geschenk des Hauses (Schnaps) war auch dabei. Die Preise waren moderat, nicht teuer (man bedenke auch den gratis Liegeplatz). Nun zurück aufs Schiff und noch einen Aperol Spritzer. Nach einem heißen Tag fielen wir dann ohnedies früh in die Kojen. Nachtruhe.
Sonntag, 2. Tag:
Ein wunderschöner Morgen, windstill, Meer glatt. Das Erste, was wir noch vor dem Frühstück machten, ein Sprung ins „kühle“ Nass. Erfrischt nahmen wir das Frühstück ein und dann ging es gemütlich los Richtung Bozava. Leider war nicht viel Wind (3kn) und den hatten wir bei unserem Kurs voll auf die „Schnauze“. Da ich keine Odyssey machen wollte, nahm ich den Motor zu Hilfe. Mit Aufkreuzen wär ich heute noch unterwegs.
Am frühen Nachmittag liefen wir in Bozava ein. 3 Liegeplätze um 15.00 Uhr noch frei! Wir ergatterten einen und das erste Anlegemanöver mit meiner Crew unter Muring klappte ebenfalls tadellos. Naja, dachte ich, die (meine Familie) stellen sich ja gar nicht so dumm an, ich war umsonst nervös. Nun, hat vielleicht mein Lob motiviert? Liegegebühr 230 Kuna inkl. Strom und Wasser. In Bozava verbrachten wir den Nachmittag mit Schwimmen und Schnorcheln, bevor wir abends in die Konoba „Oleander“ links an der Mole gingen. Auch hier waren die Preise normal. Das Essen sehr gut. Ebenfalls bei einem Glaserl (oder zwei) Aperol ließen wir den Abend ausklingen, bevor wir wieder Hundemüde in die Kojen fielen. Ach macht die Meerluft und die heiße Temperatur müde!!!

Bozava: Blick auf die Mole und die little hanni vom gegenüberliegenden Hotel.
Montag, 3. Tag:
Um Gottes Willen !!! Was für ein Wetter !! Der Himmel ganz schwarz, Regenschauer und Schirokko, der ja bekanntlich in Bozava nicht ohne ist. So schlimm hat der Wetterbericht nicht gemeldet! Aber mal sehen, was so abläuft. Hmmm?! Keiner läuft aus?! Ist das ein Zeichen?
Der Vormittag verging. Ein Italiener will einlaufen, der Marinero gibt ihm zu verstehen, dass kein Platz mehr ist. Der Italiener war nicht der letzte, der in den Hafen wollte. Alle wollten rein. Der Schwell in den Hafen ließ unser Schiff ganz schön unruhig liegen. Ich sicherte noch mit zweiter Muring und einer zusätzlichen Achterleine. Es stand fest, kein Auslaufen heute. Das Wetter wurde zunehmend schlechter. Was ich mit einer erfahrenen Männercrew gemacht hätte (Auslaufen), riskierte ich mit der Familie sicher nicht, ich musste ihnen nichts beweisen.
So verbrachten wir einen weiteren Tag in Bozava und wanderten entlang der Küste und ins Landesinnere. War auch ganz nett. Am Abend Essen in der Stammkonoba, Bettruhe und hoffen auf eine Wetterbesserung am Dienstag.

Auch ein Zeitvertreib. Lesen an Bord, das Wetter besserte sich gegen Abend
Dienstag, 4. Tag:
Hurra!! Das Wetter wurde besser, zwar noch bewölkt, aber kein Regen mehr und kein Starkwind. Die See ruhig. Heute setzen wir unsere Route fort und wir liefen voller Elan gleich Richtung Veli Rat aus. Wir hatten noch leichten SO Wind, der uns etwas segeln ließ, jedoch drehte er dann auf NW und wir hatten ihn wieder auf die Schnauze.
„Nema Problema“ und wir fuhren unter Motor weiter Richtung Schiffswrack Veli Rat und weiter zum Leuchtturm. Mein Sohn war begeistert vom italienischen Schiffswrack, leider ließ wieder das Wetter kein Ankern und somit schnorcheln zu, ein Gewitter zog auf und ich trachtete danach, rechtzeitig in die Cuna Bucht zu fahren. Dort machten wir an einer Boje fest und warteten das Gewitter ab. Es regnete ganz schön und die Sicht war vielleicht 50 Meter.
Wir verbrachten derweil die Zeit an Bord und machten Spiele. Das Gewitter verzog sich aber schnell und wir packten uns zusammen, eine Besichtigung des Leuchtturmes stand im Raum. Jedoch vorerst eine Stunde Fußmarsch, der sich aber lohnen sollte. Der Leuchtturm war offen und gegen einen geringen Eintritt (10 Kuna/Person) konnten wir hochgehen. Eine traum Aussicht sag ich euch, ist sicher empfehlenswert. Wenn man in der Pantera Bucht liegt, ist der Fußmarsch nicht ganz so weit, aber da wir am Abend essen gehen wollten, legten wir uns in die Cuna Bucht, die zentrumsnäher war. Kosten für die Boje 20 Kuna/Meter.
Zurück an Bord wurde noch fleissig geschwommen und wir machten uns für die Konoba noch frisch. Wieder mit dem Dingi gings Richtung Land, ein kleiner Fußmarsch ins Zentrum Veli Rats und in der Pizzeria Galeb ließen wir uns es richtig schmecken, natürlich 2 Karlovacko dazu. Preislich voll OK. Ein Verdauungsspaziergang und Besichtigung der Marina und ab auf Schiff zum bereits nicht mehr fehlen dürfenden Aperol Spritzer

Sicht vom Leuchtturm Veli Rat auf die Pantera Bucht (nördl. Veli Rat)
Mittwoch, 5. Tag:
Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem morgentlichen Erfrischen im Meer ging es ab nach Brbinj. Unser Tagesziel war die Lucina Bucht nördlich von Brbinj. Der Wind war uns gut gesonnen und wir hatten ab der nördlichen Huk Dugi Otoks (DU2) ideales Segelwetter bis in die Lucina Bucht. Ein traum Segeltag. Die Lucina Bucht ist ein Bojenfeld und da meine Crew das Anlegen an eine Boje ja schon mehrmals geübt hatte, war dieses Manöver natürlich kein Problem mehr. Kosten 16 Kuna/Meter.
Am Abend hieß es an Land zur Konoba „Bepo“. Dieses Lokal betreibt ein altes Ehepaar. Die Konoba schaute aus wie ein Privatgarten, klein und sehr gemütlich, weshalb wir annahmen, da würden auch die Preise stimmen. Wir haben es entdeckt, als wir mit dem Dingi den Müll an Land brachten. Leider hatte diese Konoba verhältnismäßig hohe Preise, also Preis- Leistungsverhältnis hat hier nicht gepasst. Aber nichts desto trotz ließen wir uns die Laune nicht verderben und ließen einen schönen Abend auf die bewährte Art und Weise ausklingen.
![]() |
![]() |
Donnerstag, 6. Tag:
Nun ging es nach einem guten Frühstück Richtung Preko. Dieser Ort ist mir anlässlich eines Skippertrainigs in positiver Erinnerung. Der Ort ist echt nett und es gibt eine Menge guter Lokale.
Wir hatten idealen, wenn auch schwachen (3-5 Kn) Wind und segelten via Muline um die Nordhuk von Ugljan schließlich nach Preko. Da der Stadthafen belegt war, legten wir seitlich bei ablandigem Wind an der Aussenmole der Marina an. Es war dort zwar etwas Schwell aber meiner Meinung nach ging es.
Der Ort bot einiges, ein richtiger Urlauberort, aber noch nicht so überlaufen. Gutes Essen und gutes Eis zu vernünftigen Preisen ließen uns dort verweilen, obwohl später der Marinero kam und meinte, unser Liegeplatz sei unsicher, wir sollen in die Marina fahren. Wir berieten uns und weil es uns in Preko sehr gefiel, machten wir einen Ausnahme und legten uns, das einzige Mal in dieser Woche, in die Marina. Kosten 350 Kuna.

Marina Preko (eher klein, sehr ruhig und sauber)
Freitag, 7. Tag:
Heute kein Wind. Schade, ich wollte am letzten Tag noch segeln. Naja, dachte ich, fahr ich halt rüber nach Zadar und entlang der Küste, um meiner Crew die schöne Stadt von der Wasserseite zu zeigen. Nach einem Badeaufenthalt kurz vor Sukosan liefen wir dann in die Heimatmarina ein und konnten gleich Auschecken. Dies war widererwarten so reibungslos, für kroatische verhältnisse schnell, sodass wir entschieden, noch am Freitag den Rückweg nach Österreich anzutreten. Wow, die Fahrt war aber anstrengend, mache ich nicht mehr. Ich musste mehrmals stehen bleiben, ich war Hundemüde. Dennoch kamen wir gegen 23.00 Uhr gut zu Hause an.
Fazit:
Es war ein Traumurlaub, der allen gefallen hat. Gott sei Dank unfallfrei und ohne Probleme, besser könnte es nicht, trotz des einen schlechten Wettertages, gewesen sein. Selbst meine Gattin, wo ich dachte, Städte, Rummel etc. würden ihr mehr zusagen, war die treibende Kraft, wenn es um das Festmachen an Bojen oder Stadthafen ging, die immer Richtung Boje tendierte. Wiederholung eines derartigen Törns ist sicher.